Ist es nicht erstaunlich, wenn eine englische Buchautorin in ihrem Roman die Keltensiedlung auf dem Dünsberg bei Biebertal so beschreibt, wie es kaum Einheimische der Region kennen?

Donna Gillespie beschreibt in „Mondfeuer“ die Geschichte des Chattenfürsten Baldur vom Dünsberg und seiner Tochter Auriane (spätere Namensänderung in Aurinia), der mutigen Schwertkämpferin.

 

 

  • Adresse: n/a
  • Stadt: 35444 Biebertal
  • Landkreis: Gießen
  • Bundesland: Hessen
  • Land: Deutschland
  • Strecke: ca. 2,63 km
  • Koordinaten:
    • UTM: 32U  471237  5611401
    • WGS84: N 50°39'13.5"  E 8°35'35.2"
  • GPX-Daten: Download

 


 

 

Ist es nicht erstaunlich, wenn eine englische Buchautorin in ihrem Roman die Keltensiedlung auf dem Dünsberg bei Biebertal so beschreibt, wie es kaum Einheimische der Region kennen? Donna Gillespie beschreibt in „Mondfeuer“ die Geschichte des Chattenfürsten Baldur vom Dünsberg und seiner Tochter Auriane (spätere Namensänderung in Aurinia), der mutigen Schwertkämpferin.

Eine Weissagung erfüllt sich und Auriane verteidigt tapfer im Freiheitskampf ihren Chattenstamm (Kelten), als einer Art „heilige Johanna“, gegen die aggressiven Römerhorden. Doch zunächst kommt sie als Gefangene nach Rom, überlebt dank ihrer Fechtkunst als Gladiatorin schwere Leiden und besteht zahllose Gefahren, bis sie schließlich als Stammesführerin nach Germanien zurückkehrt.

Dies alles liegt etwa 2.300 Jahre zurück, aber wer waren die Kelten eigentlich? Ihr raues und sicher nicht leichtes, dafür aber sehr friedliches Dasein, war geprägt von zahlreichen handwerklichen Fähigkeiten und reifen Erfahrungen in der Begegnung mit Mutter Natur und dem Kosmos, dem Ackerbau und der Kräuterkunde. Die wehrhafte waffentechnische Überlegenheit der Kelten, gegenüber anderen damaligen kriegslüsternen Völkern, diente einzig und allein der Verteidigung! Dies konnten Historiker durch erstaunliche Funde bei Ausgrabungen belegen, da es keinerlei schriftliche Überlieferung des Keltenvolkes gibt. Die römische Geschichtsschreibung war die erste, die von diesem Volk berichtete, allerdings zeichnete sie ein völlig verzerrtes bzw. unwahres kriegerisches und lebensfeindliches Gesicht, was sich teilweise bis in die heutige Zeit hartnäckig durchgesetzt hat.

„Das Bild der Kelten, wie es später von den meist feindlich und unverständigen Geschichtsschreibern entworfen wird und wie es der Leser vielleicht kennt, als das eines primitiven, grausamen und barbarischen Kämpfers, der die Köpfe seiner Feinde abschneidet und sammelt, ja konserviert und sich so im Besitz der Fähigkeiten eines getöteten Gegners glaubt, lässt sich schwer vereinen mit jenem gleichen Menschen, der sich ehrfürchtig und hilfesuchend zur Heilpflanze niederbeugt und Quellgöttern und helfenden Pflanzenelfen dankbar opfert; dennoch werden wir uns mit dieser Ambivalenz im Wesen der Kelten vertraut machen müssen. Sie wird uns immer und immer wieder recht überraschend begegnen.“ (aus „Wiederkehr der Kelten“, Martha Sills-Fuchs).

Die auf dem Dünsberg befindlichen Reste dreier konzentrischer Ringwälle, Nachweise jener Keltensiedlung (Oppidum), können von fast allen Seiten her, rings um den legendären Berg auf verschiedenen Wanderwegen und Pfaden erreicht werden. Je nach Wetterlage erspürt man heutzutage bei dieser Wanderung noch die Mystik, die von diesem sagenumwobenen Ort erzählt wird.

Ein Highlight der besonderen Art und durchaus ein lebhafter Einblick in die Welt der Kelten, kann der Besucher gleich am „Parkplatz Krumbacher Kreuz“, (L3047 / L3061) am Fuße des Dünsbergs (N 50°39'13.5"  E 8°35'35.2"), nachempfinden. 
Hier wurden durch den Dünsberg-Verein e.V.  nicht nur geschichtliche Informationstafeln, sondern rekonstruierte Bauwerke eines Gehöfts und ein Tor im keltischen Stil errichtet, wie Sie in der Fotogalerie des Beitrages zu sehen sind. Dort finden Sie ebenso Bilder von zwei beispiellosen Keltenfesten aus den Jahren 2005 und 2006, die das Leben aus damaliger Zeit, für jung und alt, zu einem Publikumsmagneten in der Region machten.

Mit seiner Höhe von 497,7 m ü. NHN, ist der Dünsberg im hessischen Landkreis Gießen, der höchste Berg in der Umgebung von Gießen und Wetzlar. Zwei Türme ragen über die Spitze hinaus – der 108 m hohe Fernmeldeturm (seit 1966) und der Dünsbergturm. Der gemauerte Aussichtsturm wurde 1899 errichtet und 1934 sowie 1987 rekonstruiert zu seiner endgültigen Höhe auf 24 m. Bei gutem Wetter sieht man bis zum Kellerwald, das Knüllgebirge, den Vogelsberg, den Taunus und den Westerwald. 

Zu seinen Füßen besteht heute noch die Gaststätte. Vom Parkplatz aus erreicht man diese auf asphaltierter Straße, mit leichtem Anstieg, in einer knappen Stunde. Wer allerdings auf Waldwegen die Wanderrouten einschlägt und entlang der gigantischer Ringwallanlagen das Bergplateau erklommen hat, wird in der Raststätte (06409-7618) auf ein reichhaltiges Getränke- und Speisenangebot verschiedenster Art, also deftig-herzhaft bis vegetarisch, treffen, bevor er gestärkt den Abstieg zum Parkplatz wieder antritt. 

Selbst sportliche Radsport-Freunde (Mountainbike) kommen auf ihre Kosten. Regelmäßig findet einmal im Jahr der Dünsberg Mountainbike Marathon statt. Infos dazu, wie auch zu den sehenswerten Wanderrouten, dem Kultur-Kunstwegen und vieles andere mehr, bietet Ihnen ebenfalls der Dünsberg-Verein e.V. auf seiner Webseite. 

 

Reise-Aktiv wünscht Ihnen erlebnisreiche Eindrücke

 


 

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0 Std. 57 Min.

2,63 km

170 m

170 m