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- Kategorie: Erlebnisse
Warum heißt das Rathaus in Frankfurt am Main eigentlich "Römer"?
Nun, am 11. März 1405 kaufte die Verwaltung, also der Rat der Stadt, für seinen neuen Amtssitz, die beiden repräsentativen Bürgerhäuser mit den Namen „Römer“ und „Goldener Schwan“.
- Adresse: Römerberg 23
- Stadt: 60311 Frankfurt am Main
- Landkreis: Frankfurt am Main
- Bundesland: Hessen
- Land: Deutschland
- Koordinaten:
• UTM: 32U 477248 5550978
• WGS84: N 50°06'38.2" E 8°40'54.5"
Warum heißt das Rathaus in Frankfurt am Main eigentlich "Römer"? Nun, am 11. März 1405 kaufte die Verwaltung, also der Rat der Stadt, für seinen neuen Amtssitz, die beiden repräsentativen Bürgerhäuser mit den Namen „Römer“ und „Goldener Schwan“.
Seither wird der gesamte Rathauskomplex bis in die heutige Zeit der "Römer" genannt. In der Zeit davor wurde er auch der Römerberg genannt, als Wahrzeichen oder Mittelpunkt der Stadt. Grund dafür war die dahinterliegende Altstadt, mit seinem dominierenden Zentrum des Handels, für Kaufleute, Händler und den verschiedensten Handwerkern, wo regelmäßig Messen stattfanden.
Jedoch erlangte der „Römer“ seine Berühmtheit schon viel früher, bereits im elften Jahrhundert und davor. Er war seither der rechtmäßige Ort an dem Wahlen zum römisch-deutschen Kaiser- bzw. Königswahlen und -krönungen im „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ stattfanden. Historisch führt der Name zur Kaiserkrönung Karls des Großen, 800 n. Chr. zurück. Der Frankenkönig Karl erhielt für seine selbstsüchtigen und unrühmlichen Christianisierungs-Feldzüge (unter der damaligen Herrschaft der römisch-katholischen Kirche) durch Papst Leo III. die kaiserliche Krone (Imperator Romanorum). Die Nachfahren vom Karl dem Großen spalteten danach das Frankenreich auf, wodurch das Ostfrankenreich entstand, also das heutige Deutschland. Daher der Name: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation.
Die damaligen, also die beiden im vierzehnten Jahrhundert gekauften Bürgerhäuser, erfuhren in den folgenden Jahrhunderten viele bauliche Umstrukturierungen und wurden zu elf baulich miteinander verbundene Bürgerhäusern zusammengeführt. Allerdings brannten fast alle Gebäude bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg aus, bzw. wurden völlig zerstört. Das heutige Fachwerkbau-Ensemble des Rathauskomplexes konnte jedoch in den frühen 1950er Jahren, größtenteils nach historischen Bauplänen wieder errichtet werden.
Unweit vom Römer, steht ein weiteres historisches Bauwerk, was sich der Besucher der Stadt keinesfalls entgehen lassen sollte: die berühmte Frankfurter Paulskirche, am Paulsplatz. Hier pulsiert das Leben in den zahlreichen Straßencafes rund um den Platz. Die 1789 mit dem Bau begonnene evangelische Kirche, wurde 1833 erst eingeweiht und einheimische Zungen munkeln, solche Bauzeiten hätten sich bis heute „konsequent“ durchgesetzt.
Eine besondere Historie erfuhr dieser Ort am 18.05.1848. In der Paulskirche trat die erste frei gewählte Nationalversammlung zusammen, die anfangs noch im Kaisersaal des Römers tagen wollte, jedoch aus Platzgründen in die Paulskirche umziehen musste. Die Abgeordneten dieses Parlamentes arbeiteten an der ersten demokratischen Verfassung für ein einheitliches Deutschland, der so genannten Paulskirchen-Verfassung.
Literatur zu Frankfurt am Main
Die Jahre danach durchlebte der historische Bau politisch stürmische Zeiten, die fast völlige Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, aber danach auch den Wiederaufbau, als eines der ersten Gebäude Frankfurts. Die Frankfurter Paulskirche wurde zum Symbol für Freiheit und zur "Wiege der Demokratie" in Deutschland, in der im Jahr 1963 während eines Deutschlandbesuches US-Präsident John F. Kennedy eine Rede hielt. Daher sollte sich der geneigte Besucher die Ausstellung innerhalb dieses Gebäudes keineswegs entgehen lassen.
Vom Römerplatz ein paar Schritte zum Mainufer hinunter, gelangt man zum „Eisernen Steg“, mit seiner beschaulichen Uferpromenade und zahlreichen Restaurants, die zu einem ausgedehnten Bummel einladen.
Reise-Aktiv wünscht Ihnen eine angenehme und erlebnisreiche Zeit in Mainhattan.